Blutuntersuchung in der Apotheke

Das Blut gehört zu den Körperbestandteilen, die erst dann Aufmerksamkeit bekommen, wenn wir uns verletzen. Wer regelmäßig sein Blut untersuchen lässt, erhält wichtige Informationen zu seinem Gesundheitszustand. Ein Überblick über interessante Blutwerte.

Eine falsche Bewegung mit dem scharfen Küchenmesser und es passiert: aus der Wunde tritt Blut aus. Das ist einer der wenigen Momente, in denen dieser lebensnotwendige Bestandteil unseres Körpers sichtbar wird. Normalerweise verrichtet er still und heimlich seine Arbeit. Je nach Geschlecht, Größe und Gewicht haben wir fünf bis sechs Liter Blut im Körper. Die roten Blutkörperchen, Erythrozyten genannt, machen den Großteil aller Blutzellen aus. Sie transportieren den Sauerstoff mithilfe ihres roten Farbstoffes (Hämoglobin) in alle Gewebe und Organe und übernehmen den Abtransport von Kohlendioxid zur Lunge. Symptome wie Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Kopfschmerzen können ein Anzeichen dafür sein, dass die roten Blutkörperchen nicht voll funktionstüchtig sind – zum Beispiel, weil ihnen Eisen fehlt.

Die weißen Blutkörperchen, Leukozyten genannt, sind ein wesentlicher Bestandteil des Immunsystems. Sie haben die Aufgabe, Schadstoffe zu erkennen und bekämpfen, etwa indem sie Antikörper produzieren. Unterstützt werden sie von Granulozyten und Monozyten, verschiedenen Fresszellen, sowie Lymphozyten. Dazu besteht das Blut aus Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung von Bedeutung sind – sie sorgen dafür, dass das Blut nach dem Unfall mit dem Küchenmesser auch wieder gestillt wird. Das Blutplasma transportiert Nährstoffe und Stoffwechselprodukte. Fast alle Blutzellen werden im Knochenmark gebildet und das im Höchsttempo. Denn: Der Verbrauch von Blutzellen ist immens, jede Sekunde werden mehr als zwei Millionen tote Zellen ausgetauscht.

Blutuntersuchung für den schnellen Informationscheck bei der Apotheke

Durch die Blutentnahme lassen sich viele Informationen über Organfunktionen und Krankheiten gewinnen. Bei einer Blutuntersuchung können unter anderem Werte zu Blutzucker (z. B. HbA1c-Wert) und Cholesterin gemessen werden. Zu den Cholesterinwerten gehört das Gesamtcholesterin, im Wesentlichen bestehend aus den Fett-Eiweiß-Verbindungen HDL und LDL. Zu viele LDL können Gefäßverkalkungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen, genauso wie zu wenige HDL ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bedeuten können. Erhöhte Werte von GGT, ALT und AST können Hinweise auf Erkrankungen der Leber oder Gallengänge sein – etwa durch starken Alkohol- oder Medikamentenkonsum. Weitere wichtige Fette im Blut: die Triglyceride (Neutralfette). Diese Werte können durch die Ernährung stark schwanken sowie erblich bedingt erhöht sein. Aber auch durch Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus. Der Zustand der Niere wird wiederum über den Krea-Wert (CREA) ermittelt. Interessant ist auch der Test von Vitamin-D. Vitamin D ist wichtig für die Aufnahme von Calcium im Darm und die Regulation des Gleichgewichts im Körper. Gerade im Winter ist unser Vitamin-D-Spiegel zu niedrig und sollte über Supplementierung gestärkt werden.

Sinnvoll bei Ermüdungs- und Mangelerscheinungen oder als Routine

Bei einer Blutuntersuchung wird einem Patienten Blut entnommen und die Probe zur Untersuchung ins Labor geschickt. Im Labor angekommen, wird das Blut in seine einzelnen Bestandteile zerlegt. Über die Laborwerte lassen sich der allgemeine Gesundheitszustand und mögliche Erkrankungen feststellen. Eine Blutuntersuchung ist vor allem bei allgemeiner Erschöpfung, chronischer Müdigkeit, dem Verdacht auf Mangelzustände oder bei regelmäßigen Infektionen, aber auch rein als Routinemaßnahme sinnvoll. Wer sich ständig müde und erschöpft fühlt, könnte beispielsweise zu wenige Vitamine, Nährstoffe und Mineralstoffe im Blut haben. Unterschieden wird zwischen dem kleinen Blutbild, wobei die Anzahl roter und weißer Blutkörperchen sowie Blutblättchen bestimmt wird, und dem großen Blutbild, wobei zusätzlich die verschiedenen Typen der weißen Blutkörperchen bestimmt werden. Blutwerte können einfach und schnell bei der Apotheke gemessen werden – so erhalten Patienten eine erste Einschätzung und Beratung. Diese Leistung ersetzt aber nicht die persönliche Beratung, Untersuchung und Diagnose durch den Arzt.