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Gehirnjogging: Demenz und Alzheimer vorbeugen
Der Welt-Alzheimertag am 21. September soll auf eine Krankheit aufmerksam machen, die sich immer weiter verbreitet: Demenz. Sie entwickelt sich meistens im Alter und ist dann unheilbar. Die gute Nachricht: Viele Menschen können das Risiko einer Erkrankung deutlich reduzieren.
Das Gedächtnis geht verloren, häufig auch die Orientierung, die Sprache und die emotionalen Fähigkeiten. Rund 55 Millionen Menschen weltweit sind von Demenz betroffen – die Tendenz ist stark steigend. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Demenzkranken bis 2030 um 40 Prozent wachsen wird. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die verbesserten Lebensbedingungen zu einer längeren Lebensdauer führen – mit dem Alter steigt generell das Risiko nicht-übertragbarer Krankheiten. Die meisten Demenzkranken sind älter als 80 Jahre.
Es gibt mehr als 50 verschiedene Krankheiten, die als Demenz zusammengefasst werden. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und unheilbar. Das Absterben von Nervenzellen im Gehirn führt dazu, dass Betroffene zunehmend kognitive Fähigkeiten verlieren. Sie sind vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Auch die Persönlichkeit und das Verhalten verändern sich. Viele werden unruhig, aggressiv oder depressiv. Neben Alzheimer sind die vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz, die Demenz bei Morbus Parkinson und die Frontotemporale Demenz am weitesten verbreitet; erbliche Formen sind selten. Demenz selbst führt nicht zum Tod – verantwortlich ist die erhöhte Anfälligkeit für Infektionen im fortgeschrittenen Stadium wie eine Lungenentzündung.
Die grauen Zellen auf Trab halten
Die Frage, warum Alzheimer entsteht, ist trotz jahrzehntelanger Forschung noch nicht vollständig geklärt. Anteil an der Erkrankung haben jedenfalls zwei verschiedene Eiweißablagerungen: Plaques aus Beta-Amyloid und Fibrillen aus Tau. Die Eiweiße werden im Inneren der Nervenzellen gebildet und lagern sich zwischen den Zellen im Gehirn ab, wo sie sich ungeordnet verknoten. Der Grund, warum Alzheimer voranschreitet, liegt Forschern der University of Pittsburgh zufolge in der sogenannten Neuroinflammation, der Aktivierung von Immunzellen im Gehirn. Diese scheint verantwortlich für die Ausbreitung pathologisch fehlgefalteter Proteine zu sein, die zum Verlust kognitiver Fähigkeiten führt. Allerdings: Viele ältere Menschen haben Amyloid-Plaques in ihren Gehirnen und erkranken nicht – erst die Verbindung mit der Neuroinflammation scheint den Ausschlag zu geben.
Ein gesunder Lebensstil, gute Schulbildung und intakte Sozialkontakte tragen wesentlich dazu bei, das Risiko einer Demenzerkrankung zu reduzieren. Eine Garantie gibt es aber nicht. Ein erhöhtes Risiko besteht hingegen für Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Depressionen sowie für jede, die sozial isoliert sind, rauchen und Alkohol trinken. Und was ist mit Gehirnjogging? Wer sich geistig fit hält und regelmäßig sein Gehirn trainiert, hält seine grauen Zellen auf Trab. Ob Musizieren, Gesellschaftsspiele spielen, Kreuzworträtsel lösen, Gedächtnistrainings absolvieren, Kopfrechnen, eine neue Sprache lernen, lesen oder sportliche Herausforderungen suchen – wer den Alltag aktiv gestaltet und Routinen vermeidet, bildet neue Synapsen. Und die machen das Gehirn leistungsfähiger.